«Das Wandern in diesem hundertfach gefalteten Hügelland hat etwas Spannendes und Erwartungsvolles...», schrieb Hermann Hesse in «Kleine Freuden». Tatsächlich ist das Appenzellerland mit seinem 1200 km langen Netz an markierten Pfaden ein eigentliches Paradies für Wandervögel. Die Ebenalp, welche den Abschluss der nördlichen Säntiskette bildet und von Wasserauen her in sechs Minuten mit der Luftseilbahn erreichbar ist, bietet sich als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen oder Bergtouren an. Neben einfachen Rundwegen werden hier auch saftigere Routen angeboten; der Aufstieg bis zum Gipfel des Säntis, zum Beispiel, dauert etwas über vier Stunden. Die Ebenalp ist auch ein Mekka für Gleitschirmflieger. Unterhalb der Bergstation Ebenalp liegen die drei Wildkirchli-Höhlen. Diese prähistorische Stätte, vor Urzeiten von Neandertalern und Höhlenbären bewohnt, wurde später zur Einsiedelei samt Kapelle. Noch heute ist dies ein Ort, dem eine heilende, stärkende Wirkung nachgesagt wird. In einer der Höhlen steht heute das weltberühmte Berggasthaus Aescher. Im Winter wird die Ebenalp zu einem der grössten Skigebiete der Region: die Luftseilbahn plus zwei Lifte transportieren die Leute am Berg, während im Tal ein weiterer Lift zum Nacht-Skifahren einlädt. Am Fusse des Alpsteinmassivs, westlich von Appenzell, liegt Gonten mit einer herrlichen Aussicht auf die Alpen sowie den Bodensee und das Dreiländereck. Die Goba AG, Mineralquelle und Manufaktur ist einer der kleinsten, aber innovativsten Mineralwasserproduzenten der Schweiz. Das Kurhaus Bad Gonten, Hotel, Restaurant und Bad in einem, ist ein Familienbetrieb, der grossen Wert auf den direkten Kontakt zu den Gästen legt. Der Kronberg bei Gonten ist ein eigentlicher Familienberg. Ob Sie’s auf einem der vielen Wanderwege gemütlich nehmen, oder beim Sommerrodeln auf der Kronberg-Bobbahn die Nerven strapazieren, das Appenzellerland bietet Ihnen für jede Laune etwas an. Und wieso nicht ein bisschen Sport in einmaliger Landschaft auf der 18-Loch-Golfanlage in Gonten? Erwähnt sei auch der Kronberg-Seilpark; er ist der grösste seiner Art in der Ostschweiz. Im Winter verwandelt sich der Kronberg in ein Winterparadies. Die längste Schlittelpiste der Ostschweiz, verschiedene Schneeschuh-Routen und Winterwanderwege sowie das Kinder-Snowland bietet für jeden etwas. Ein weiterer wichtiger Anziehungspunkt in der Innerrhoder Berglandschaft sind Brülisau und der Hohe Kasten, auf dessen Gipfel ein Drehrestaurant mit sagenhafter Aussicht steht. Ein Zweirad-Erlebnis der ganz speziellen Sorte stellt die Trottinett-Abfahrt vom Berggasthaus Ruhesitz nach Brülisau dar.

Geschichtsverbunden

Appenzell Innerrhoden und Glarus sind die zwei letzten Kantone der Schweiz, die eine Landsgemeinde abhalten. Diese Urform direkter Demokratie ist zugleich auch immer Anlass zu einem Volksfest, welches viele Touristen anzieht. Wer die Innerrhoder besser kennenlernen will, kommt nicht darum herum, sich ein bisschen mit ihrer Geschichte, insbesondere den Gründen der Landesteilung auseinanderzusetzen. Die Wirren rund um die Reformation und Gegenreformation führten zur Spaltung mit den äusseren Rhoden, welche enger in das st. gallische Leinwandgewerbe eingebunden und damit finanziell unabhängiger waren. Noch heute ist Innerrhoden vom Erbe des Katholizismus sowie der vorwiegend bäurischen Wirtschaft geprägt. Kein Wunder, dass dank dieser engen Geschichtsverbundenheit, Brauchtum, Volksmusik und traditionelle Handwerke und Kunstformen wie die Handstickerei besser überlebt haben als anderswo. Im Hauptort kann man sich im Museum Appenzell mit der Vergangenheit der Region vertraut machen. Das Kunstmuseum Appenzell sowie die Kunsthalle Ziegelhütte sind vornehmlich dem Werk der Kunstmaler Carl Liner Vater und Sohn gewidmet, vermitteln mit Sonderausstellungen aber auch einen generellen Einblick in die Kunst vom 20. Jahrhundert  bis in die Gegenwart. Das Dorf Appenzell, ein bekannter Höhenkurort, ist allein schon wegen seiner Architektur eine Reise wert. Charakteristisch sind die bundbemalten Häuser im autofreien Kern des Marktfleckens. Alles überragend, wird der Ort von der markanten Pfarrkirche mit dem spätgotischen Chor und dem wuchtigen Turm dominiert.

Das Appenzeller Bier mit seinen Sorten wie Quöllfrisch, Naturperle, Vollmond oder Hanfblüte wird von der Brauerei Locher AG in Appenzell hergestellt. Im Besucherzentrum können Interessierte einen Blick hinter die Kulissen der Produktion dieses weit über die Landesgrenzen bekannten Gerstensaftes tun. Neben Appenzeller Biberli, Appenzeller Mostbröckli und dem weltberühmten Appenzeller Käse, hat Innerrhoden noch eine ganz raffinierte Spezialität zu bieten: den Appenzeller Alpenbitter. Seit über 100 Jahren wird dieser mit Bergkräutern versetzte Alkohol nach einem Geheimrezept hergestellt. Die Appenzell Alpenbitter AG lädt Sie dazu ein, den Betrieb zu besichtigen - vielleicht gelingt es Ihnen, mindestens einen Teil des Geheimnisses zu lüften.

Familienattraktionen

Haben Sie schon immer davon geträumt eine Kuh zu besitzen? Die Breitenmosers in Büezeren bieten Ihnen an, für die Dauer einer Alpsaison eine Kuh zu mieten. Sie können das Tier selbst melken, die Käseherstellung mitverfolgen und schliesslich den feinen Alpkäse Ihrer Kuh geniessen. Weitere Vergnügen für die ganze Familie sind der Barfussweg, welcher von Jakobsbad nach Gontenbad über das Gontner Hochmoor führt, der Naturerlebnispfad Chlustobelweg, der Themenpfad Pfeff-ond-Lischt sowie der Kapellen-Rundwanderweg nördlich von Appenzell. Ob im Dorf Appenzell oder auf dem Kronberg, an vielen Orten werden speziell kinderwagengängige Wanderwege angeboten. Ein besonderer Familienplausch im Sommer ist der Besuch der Appenzeller Badi, direkt an der Sitter gelegen. Hier findet sich alles, was Kinderherzen begehren: Sprungbretter, ein Piratenschiff, ein Wildbach, Tischfussball, Slackline, ein Kletterturm und nicht zuletzt ein Restaurant mit reichhaltigem Sortiment.