Obwalden
Pilatus, Sbrinz und Bruder Klaus
Auf der Alp Aelggi befindet sich der geografische Mittelpunkt der Schweiz. Der Urkanton Obwalden ist ein Inbegriff von vielem, was das Land kennzeichnet: majestätische Berge mit berühmten Skigebieten, saftige Alpweiden, laue Seen, bewegte Geschichte, reges wirtschaftliches Treiben und gelebtes Brauchtum. Wenn Sie abwechslungsreiche, spannende und zugleich erholsame Ferien verbringen wollen, sind Sie in Obwalden an der richtigen Adresse.
Das Tor zum Kanton Obwalden befindet sich in Alpnach, der nördlichsten Gemeinde des Kantons. Der Dorfteil Alpnachstad liegt am Alpnachersee, einem Seitenarm des Vierwaldstättersees. Neben allen andern Badesportarten ist dieser Ort vor allem ein Geheimtipp für Windsurfer. Die wunderschöne Wanderung um den Alpnachersee dauert etwa vier Stunden, es ist jedoch möglich, per Schiff abzukürzen. Alpnachstad ist auch Ausgangspunkt der Pilatusbahn, mit 4618 Metern Länge und 48% Steigung bis heute die steilste Zahnradbahn der Welt. Der Pilatus mit 2185,5 m.ü.M liegt im Grenzbereich der Kantone Obwalden, Luzern und Nidwalden, die Bergstation mit den Hotels liegt aber vollständig auf Alpnacher Boden. Die Rundsicht vom Gipfel über den Vierwaldstättersee ist überwältigend. Wer es vorzieht, nicht die Bahn zu benutzen, kann den Pilatus von Alpnachstad über Aemsigen in 5 ¼ Stunden erwandern. Eine weniger lange Route führt von Lütoldsmatt über Oberwaldnerfräkmünt in 2 ¾ Stunden auf den Gipfel. Neben Wandern sind auf und rund um den Pilatus auch Klettern, Mountainbiken, Gleitschirmfliegen und im Winter Schlitteln angesagt. Hier liegt auch die längste Sommerrodelbahn der Schweiz in unmittelbarer Nähe der Bergstation Fräkmüntegg: Zahlreiche Steilkurven und «Drachenlöcher»-Tunnels auf insgesamt 1350 Metern Länge lassen die Herzen von Jung und Alt höher schlagen.
Engelberg ist eine der bekanntesten Feriendestinationen der Zentralschweiz. Die Geschichte des Dorfes ist eng mit derjenigen des Benediktinerklosters verbunden, welches im Jahre 1120 gegründet worden ist. Besuchen Sie die barocke Klosterkirche mit der grössten Orgel der Schweiz; auch der heimelige Dorfkern wird es Ihnen antun. Bergbahnen transportieren Gäste auf alle die den Ort umringenden Gipfel und Hänge. Der über Engelberg thronende Hahnen (2600 m.ü.M.) prägt das Ortsbild, aber die höchste und bekannteste Spitze der Umgebung ist der Titlis mit 3228 m.ü.M. Unter all den Bahnen bietet die kleine Fürenalpbahn ein besonders atemberaubendes Erlebnis: mehrere Hundert Meter Fahrt in freier Höhe vor einer senkrechten Felswand. Die Fürenalp und auch die Brunni sind beliebte Abflugpunkte für Gleitschirmflieger. Im Sommer locken Engelberg und Umgebung mit über 360 km Wander- und Spazierwegen sowie Klettersteigen. Ausserdem bestehen 14 offizielle Bike-Trails und ein wunderschön angelegter 18-Loch-Golfplatz. Im Winter werden die 82 km Ski- Snowboardpisten mit 24 Bahnen und Liften erschlossen. Hinzu kommen 36 km Winterwanderwege, drei Schlittelbahnen, Langlaufloipen und ein Snowboard-Funpark. Die drehbare Luftseilbahn Rotair bringt Sie zum Titlisgletscher, dem einzigen Gletscher der Zentralschweiz. Die Gletschergrotte und der Gletscherpark versprechen unvergessliche Abenteuer. Wem das noch nicht genügt, geht auf eine Gletscherwanderung oder lässt sich sogar in Gletscherspalten abseilen. Etwas kleiner, aber keineswegs weniger attraktiv ist der Sommer- und Wintersportort Melchsee-Frutt. Was dieses Gebiet vielleicht am meisten von den andern unterscheidet, sind die forellenreichen Bergseen Melchsee, Tannensee und Blausee. Hier tummeln sich im Sommer nicht nur Fischer, sondern auch Biker auf der extra für sie eingerichteten Seenroute. Kletterer kommen im Sportklettergarten ihren Grenzen nahe. Lungern-Schönbüel und Giswil-Mörlialp sind zwei etwas kleinere, dafür umso charmantere und naturnahe Sommer- und Winterferienorte. Der idyllische Lungernsee und auch der Sarnersee, an welchem Giswil liegt, laden im Sommer zum Verweilen und Entspannen ein. Im Winter sind beide Gebiete stolz darauf, besonders ideale Bedingungen für schneesportbegeistere und winterfeste Familien anbieten zu können. Hier sei noch der Obwaldner Höhenweg (Route 57 des Schweizer Wanderwegführers) erwähnt, der in fünf Etappen vom Pilatus über den Mittelpunkt der Schweiz bis zur Storegg führt. Für weniger Trainierte bestehen Pauschalangebote mit Gepäcktransport.
Der Nationalheilige Niklaus von Flüe (1417-1487), kurz Bruder Klaus genannt, hat als Einsiedler in Flüeli-Ranft am Eingang des grossen Melchtals gelebt. Heute ist der Ort Wallfahrts- und Pilgerstätte mit einer Pilgerkapelle. Flüeli-Ranft ist aber auch ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Mountainbiketouren. In Sachseln gibt das Bruder-Klaus-Museum Einblick in das Leben des Heiligen. Am gleichen Ort steht auch die Grabkapelle von Bruder Klaus, sie wird jährlich von mehr als 100'000 Pilgern besucht. In Sarnen, dem Hauptort des Kantons, ist die Geschichte allgegenwärtig: Auf dem Burghügel Landenberg liegt der historische Landsgemeindeplatz, und im Hexenturm wird die älteste Chronik der Schweiz, das Weisse Buch von Sarnen, aufbewahrt. Diese Chronik berichtet von einer weiteren legendären Obwaldner Figur: Arnold von Melchtal, einem der drei angeblichen Landesgründer beim Rütlischwur. Entdecken Sie den historischen Dorfkern von Sarnen mit geschichtsträchtigen Gebäuden wie dem Rathaus. Das Historische Museum dokumentiert die Geschichte Obwaldens, nimmt sich aber auch der Wahrung und Ausstellung von einheimischer Kunst und lokalem Kulturgut an. In der weiteren Umgebung des Hauptorts seien noch die wasserbetriebene Schlegelsäge Giswil, die Burgruine Rudenz, das Farbhaus Sachseln, ein heimatrechtlich geschütztes Juwel, sowie die Hohe Brücke Kerns, die höchste gedeckte Holzbrücke Europas, als Sehenswürdigkeiten erwähnt.
Köstlichkeiten und Brauchtum. Eine der bekanntesten Schweizer Käsesorten, der aromatische Hobelkäse Sbrinz, wird zu einem grossen Teil im Kanton Obwalden hergestellt. Zigerkrapfen, Zigerkugeln oder Älplermagronä heissen einige der traditionellen Gerichte. Rund um Sarnen werden sogar Reben angebaut. Auf Vorandmeldung können Sie im Hofladen des Rebgutes Tellen erlesene Weiss- und Rotweine sowie einen feinen Marc probieren und auch kaufen. Die Obwaldner sind sehr traditionsbewusst, sie feiern ausgiebig, sei es an der Fasnacht oder einer Älplerchilbi. Volksmusik, Trachtengruppen und Jodlermessen haben hier einen hohen Stellenwert. Das Brünigschwinget ist ein weit herum bekannter Grossanlass, an welchem nicht nur der Hosenlupf, sondern auch Volksmusik und sonstige Unterhaltung auf dem Programm steht.