Basler Zoo: Gorillamutter kümmert sich zwei Monate lang um ihr totes Kind
Laut einem Experten ist dieses makabre Verhalten ganz normal
Zwei Monate lang trug Joas, ein Gorillaweibchen im Basler Zoo, ihr Junges bei sich. Diese an und für sich süsse Szene hatte für das Personal und die Besucher*innen jedoch einen makabren Beigeschmack, denn das Jungtier, das am 1. Februar 2024 zur Welt kam, war eine Totgeburt.
"Für Gorillas ist dieses Verhalten völlig normal", zitiert die Balser Zeitung in einem Online-Beitrag den Biologen und Kurator des Affengeheges im Basler Zoo, Adrian Baumeyer.
Den Kadaver zu entfernen wäre gefährlich
Der Experte spricht nicht von Trauer, einem menschlichen Begriff, sondern erklärt das Verhalten als einen notwendigen Abschiedsprozess. Bei den Gorillas ist die Aufrechterhaltung der Bindung zwischen Mutter und Kind enorm wichtig, denn ohne die ausschliessliche Aufmerksamkeit der Mutter würden die Jungen sehr schnell sterben.
Die Entfernung des Kadavers hätte zudem eine Narkose und das Betreten des Geheges potenziell gefährlicher Tiere erfordert. Der Natur ihren Lauf zu lassen, sei daher die beste Lösung gewesen, so Baumeyer.
Eine unschöne Szene
Für die Verantwortlichen war die Situation dennoch schwer zu ertragen. Nach dem Tod "beginnt der Körper relativ schnell zu verwesen. Der Geruch ist unangenehm, die Finger fallen ab und die Haare lösen sich. Es ist nicht sehr schön anzusehen", so der Experte.
Das Team war jedoch damit einverstanden, Joas die Zeit zu geben, die sie brauchte. Die sterblichen Überreste werden so schnell wie möglich abtransportiert, nachdem die Mutter das Interesse verloren hat.
Zoo Basel
Binningerstrasse 40