Nietzsche-Haus in Sils Maria

Zwischen 1881 und 1888 verbrachte der Philosoph und Denker Friedrich Nietzsche insgesamt sieben Sommer im Haus der Familie Durisch in Sils Maria im Engadin. Dort fand er Linderung von seinem Migräneleiden und legte während seiner ausgedehnten Spaziergänge durch die Natur den Grundstein zu "Also sprach Zarathustra". 

Das Nietzsche-Haus

Das Nietzsche-Haus ging im 20. Jahrhundert zeitweilig in den Besitz des benachbarten Hotels Edelweiss über, das es unter anderem als Gäste-Dependence und zur Unterbringung von Angestellten nutzte. Als das Haus Ende der 50er Jahre zum Verkauf stand und die Umwandlung in einen Gewerbebetrieb geplant war, fanden sich verschiedenen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wissenschaft, darunter Hermann Hesse und Jean Cocteau, die den kulturhistorischen Wert des Hauses erkannten. So unterstützten sie die Idee, es einem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Die für diese Idee eintretende, 1958 gegründete "Stiftung Nietzsche-Haus in Sils Maria" erwarb das Haus 1959. Nach einer sanften Renovierung richtete man dort das Museum ein und öffneten es an Nietzsches sechzigstem Todestag erstmals für die Öffentlichkeit. Heute findet sich in den Räumlichkeiten eine umfangreiche Ausstellung über Nietzsches Leben und Werk. Gleichzeitig dient das Gebäude als Begegnungsstätte und bietet kulturell begeisterten Menschen die Möglichkeit, dort bis zu drei Wochen im Rahmen von Forschungsarbeiten und geistigem Austausch zu übernachten. Regelmässig wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst runden das breite Angebot ab.