Auf den ersten Blick würde man es nicht vermuten: das beschauliche Biedermeier-Dorf Heiden über dem Bodensee war Wohnsitz eines grossen humanitären Visionären. Henry Dunant, Initiator und Gründer des Roten Kreuzes, lebte während der letzten 23 Jahre seines Lebens, bis zu seinem Tod am 30. Oktober 1910, in Heiden.

Gutbürgerlicher Henry Dunant

Dunant wurde am 8. Mai 1828 als ältestes von fünf Kindern in Genf (wo sich heute das Internationale Rotkreuzmuseum befindet) geboren und verlebte in bildungsbürgerlichem Milieu eine sorgenfreie Jugend. Seine Eltern waren sozial und politisch engagiert und sensibilisierten den jungen Henry für soziale Ungerechtigkeiten.

Henry Dunant erlebt Grauen von Solferino

Nach einer Banklehre in Genf versuchte sich Henry Dunant als Unternehmer in Nordafrika. 1859 reiste er aus geschäftlichen Gründen nach Norditalien, wo er das Elend verwundeter Soldaten nach der Schlacht von Solferino miterlebte. Tief betroffen, schrieb er sein berühmt gewordenes Buch «Un souvenir de Solferino», das den Anstoss zur Entstehung des Roten Kreuzes im Jahr 1864 gab.

Henry Dunant, ein humanitärer Visionär

Das Henry-Dunant-Museum hält die Erinnerung an den prominenten Genfer und seine Vision einer Welt ohne Krieg und soziale Not wach. In Dauerausstellungen informiert es zur Persönlichkeit und dem Lebenswerk Dunants. Daneben zeigt das Museum wechselnde Sonderausstellung zu verwandten Themen. Vorträge und (Sonder)führungen runden das Angebot ab.

Beim Henry-Dunant-Museum

Das Museum beherbergt zusätzlich die Ausstellung «Peace Bell». Diese erinnert an den Atombomben-Abwurf auf Nagasaki am 9. August 1945. Eine Kunstinstallation mit Friedensglocke von Lucie Schenker befindet sich neben dem Museum und kann jederzeit besichtigt werden.

Wiedereröffnung im 2024

Nach dem umfassenden Umbau ist die zeitgemässe, inklusive und multimediale Ausstellung zum Initiator des Internationalen Roten Kreuzes im August 2024 erfolgreich eröffnet worden.

Die neue Kernausstellung begleitet Dunant entlang von vier thematischen Räumen durch sein wechselhaftes Leben. Dabei schlägt sie auch problematische Lebenskapitel auf und baut Brücken ins Hier und Jetzt.

Der neue Gegenwartsflügel beleuchtet mit temporären Installationen dringende Zeitfragen – aktuell mit der Videoarbeit «Fridu» von Sarah Hugentobler. Im Filmraum stellt ein aussergewöhnliches Filmprojekt das Heute ins Zentrum. Präsentiert wird ein Film-Loop aus Kurzfilmen unterschiedlicher Genres. Die Essay- und Portraitfilme werden von Regisseur*innen aus verschiedenen Weltregionen eigens für das Museum Henry Dunant realisiert.

Öffnungszeiten

«Humanität schläft nie»
täglich von 11 bis 16 Uhr

Führungen auf Anfrage ([email protected])

Preise

Erwachsene CHF 10.-
AHV, IV, Studierende, Gruppen ab 10 Pers CHF 7.-
Jugendliche 12-18 Jahre, Kulturlegi CHF 5.-
RaiffeisenPlus-Karte, Bodensee Erlebniskarte, Gästekarte Oskar gratis

Museum Henry Dunant
Asylstrasse 2

9410 Heiden
Webseite:  www.dunant-museum.ch
Telefon:  071 891 44 04