Brächete Zäziwil
Das traditionelle Volksfest, jedes Jahr am letzten Mittwoch im September
Vom Flachs zum Leinenstoff. Wie zu Gotthelfs Zeiten wird geriffelt, geröstet, gebrochen, gehechelt und gesponnen.
In unseren Breitengraden gedeihen einzig der gemeine Lein und Hanf als pflanzliche Rohstoffe für Textilien. Bereits die Pfahlbauer bauten Lein zur Produktion von Bekleidung an. Die Verarbeitung war zeit- und kraftraubende Handarbeit.
Brächete
Für die einzelnen Bearbeitungsschritte wurden immer bessere Geräte entwickelt. Diese kann man bei der Brächtete im Einsatz sehen. Der Riffelkamm dient zum Abstreifen der Samenkapseln. Nach dem Aufweichen der Bastfasern werden die Leinenstängel auf der Brach gebrochen und fallen zum grossen Teil ab. Die verbliebenen Basfasern werden auf der Schwinge zerkleinert und abgelöst. Nach dem Durchziehen durch die Hechel sind die Leinenfasern zum spinnen bereit. Diese Arbeiten wurden früher von den Dorfbewohnern gemeinsam erledigt, es ergab sich daraus ein Volksfest.
Fest in Zäziwil
An der Brächete in Zäziwil sind ausserdem Hufschmiede, Schindelmacher, Teuchelbohrer und Getreidedrescher bei der Arbeit zu sehen. Frische Züpfe, Käse, Schlüfchüechli und weitere regionale Spezielitäten und Handwerksprodukte werden auf dem Markt angeboten. Natürlich gibt es auch Kafi Schnaps und währschaft Gekochtes zum Aufwärmen von Leib und Seele.