Wenige Kilometer von Chur entfernt liegt die Ruinaulta, eine einzigartige Landschaft, die auf einen gigantischen Felssturz zurückgeht. Vor etwa 15'000 Jahren lösten sich im Gebiet des heutigen Flims rund 12 Kubikkilometer Fels und verschütteten das Vorderrheintal. Im Laufe der Zeit schuf sich der Rhein wieder einen Durchfluss. Auf diese Weise entstand eine gewaltige Schlucht. Deren Hänge sind teils bewaldet, teils von blanken, fast schneeweissen Kalkwänden und -türmen geprägt. Weder Siedlungen noch Kraftwerke beeinträchtigen das intakte Landschaftsbild. Einzig die roten Züge der Rhätischen Bahn, die sich dem Fluss entlangschlängeln, weisen auf die menschliche Zivilisation hin. Die Wanderung von Flims nach Valendas eignet sich gut, um die Ruinaulta hautnah zu erleben. Sie führt nicht nur zu urweltlichen Felsformationen und unberührten Auenwäldern, sondern auch zu einem aussergewöhnlichen Aussichtspunkt.

ROUTE
Von der Postauto-Station Flims/Waldhaus gelangt man durch einen parkartigen Tannenwald zum blaugrün schimmernden Cauma-See. In leichtem Abstieg geht es durch Wald und über Bergweiden weiter nach Conn. Wie ein Vogel, der seine Schwingen ausbreitet, spannt sich die filigrane Aussichtsplattform über den Abgrund und ermöglicht damit einen spektakulären Blick in die Tiefe. In steilem Abstieg geht es durch einen Föhrenwald von geradezu südalpiner Ausprägung an den Vorderrhein, den man auf der Bahnbrücke überquert. In sanftem Auf und Ab führt der Weg nun teils direkt dem Fluss entlang, teils etwas erhöht durch Wald und über Wiesland. Durch prächtige Auenlandschaft und an bizarr geformten Felsgebilden vorbei gelangt man über die Station Versam-Safien zum Zielpunkt, der Station Valendas-Sagogn.