Die aus dem Aostatal eingewanderte Familie Oreiller gründete die erste auf die Produktion von Viehschellen spezialisierte Schmiede bereits im 17. Jahrhundert. Dieses Gebäude wurde aber 1818 durch einen Gletschersturz zerstört, worauf François Oreiller oberhalb der Dorfes Villette das aktuelle Gebäude erstellte. Hier wurden bis in die 1940er Jahre Schellen und Glocken hergestellt, die ins ganze Tal bis nach Sitten hinauf geliefert wurden.

Wassergetriebener Schmiedehammer
Was das Museum so einzigartig macht, ist der Erhaltungsgrad der ausgestellten Gegenstände und Einrichtungen. Generationen von Werkzeugen, vom wassergetriebenen Schmiedehammer bis zum elektrischen Bohrer, zeugen von der Entwicklung des Handwerks. Dank Nachbarn und Nachkommen der Familie konnte der Herstellungsprozess der Schellen vollständig rekonstruiert werden. In den Sommermonaten führt ein gelernter Schmied einmal pro Woche vor, wie früher gearbeitet wurde.    

Quetschmaschine
Neben dem Schmiedehammer und der Esse, deren Feuer als einzige Lichtquelle den Raum erhellt, ist die ebenfalls durch Wasserkraft betriebene Riebe, eine Art Quetschmaschine, von Interesse. Letztere diente dazu, Ton zu kneten, der als Form beim Erhitzen des Blechs gebraucht wurde; die Maschine wurde daneben aber auch als Obstpresse verwendet.

Glockenschmiede Oreiller Villette

1934 Le Châble VS
Webseite:  www.wallisermuseen.ch
Telefon:  027 606 46 76