Die Schweiz – ein neues Opfer des Massentourismus? Diese Frage wirft der jüngste Entscheid der Gondelbahn Kandersteg-Oeschinensee auf.

Ab dem 10. Mai 2025 wird der Zugang zum Oeschinensee, der bei Influencer*innen aus aller Welt äusserst beliebt ist, nur noch mit einer vorherigen Reservation für die Gondelbahn möglich sein.

Ein UNESCO-Welterbe unter Druck

Wie mehrere deutschsprachige Medien – darunter SRF – berichten, sehen sich die Behörden mit einem enormen Besucheraufkommen konfrontiert: Bis zu 6000 Menschen pro Tag strömen zu diesem alpinen Juwel, hinterlassen Abfall und sorgen für Unmut bei der lokalen Bevölkerung.

Der Oeschinensee ist zweifellos ein Star auf den sozialen Medien – über 140'000 Erwähnungen auf Instagram sprechen für sich. Dieser Erfolg führt zu einer Übernutzung und gefährdet das natürliche Gleichgewicht der Region.

Tickets reservieren: Praktisch, aber keine Pflicht

Künftig müssen alle Personen, die die Gondelbahn von Kandersteg zum See nutzen möchten, online ein spezifisches Zeitfenster buchen – die Plätze sind begrenzt. Eine Pflicht zur Reservation besteht jedoch nicht.

«Wer reserviert, hat eine garantierte Platzvergabe und erspart sich das Warten», erklärt Christoph Wandfluh, Präsident des Verwaltungsrats der Gondelbahn Kandersteg-Oeschinensee.

Bei schlechtem Wetter oder Krankheit können Besucher*innen ihre Reservation bis zu dreimal pro Jahr kostenlos ändern.

Strikte Besucherzahlen zur Begrenzung des Andrangs

Ein digitales Ticketingsystem ermöglicht es, die Verfügbarkeit der Plätze in Echtzeit zu verfolgen. Auch wenn die genaue Anzahl der zugelassenen Gäste pro Zeitfenster nicht bekanntgegeben wurde, sorgt die Kapazität der Gondelbahn für eine strikte Obergrenze – zum Schutz der Umwelt und zur Verbesserung des Besuchserlebnisses.

Mit dieser Massnahme folgt der Oeschinensee dem Beispiel anderer Schweizer und europäischer Tourismusdestinationen, die angesichts des Booms des Massentourismus ihren Erhalt sichern wollen.

Oeschinensee

3718 Kandersteg
Webseite:  www.oeschinensee.ch